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Besuch im Joachim-Fahl-Haus

Am 1. April 2022 hat sich Catrin Wahlen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Joachim-Fahl-Hauses Nr. 3 getroffen. „Joachim-Fahl-Haus“ ist eine besondere Wohnform des Unionhilfswerks für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Die fünf Wohngruppen sind in Gebäuden mit Einfamilienhauscharakter untergebracht, die sich auf einem Gelände direkt am Plötzensee befinden.

Wohngruppe vor ihrem Plakat zum Projekt „Klima-Checker“ (Catrin Wahlen fünfte v.l.)

Der Anlass zum Treffen war ein Brief der Wohngruppe aus dem Haus Nr. 3 an Catrin Wahlen als Vertreterin der Partei Bündnis 90/ Die Grünen. Im Brief baten sie die Abgeordnete, sich für den Erhalt und den Wiederaufbau des Spreeparks einzusetzen. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben den Brief aus eigener Initiative verfasst

und ihre Wünsche für den Spreepark aufgeschrieben. Der 2002 geschlossene Park ist zu einem Sehnsuchtsort für sie geworden, viele verbinden damit ihre schönsten Kindheitserinnerungen.

Der Austausch mit Catrin Wahlen war für die Gruppe die erste Begegnung mit „Politik“. Entsprechend groß war die Aufregung. Im Gespräch mit der Gruppe hat die Abgeordnete einen Einblick über den aktuellen Stand gegeben und die regen Nachfragen zu einzelnen Attraktionen sowie generell zum Verlauf der Baumaßnahmen im Spreepark beantwortet. Dafür hat die Grün Berlin GmbH Broschüren und Spreepark-Stoffbeutel zur Verfügung gestellt, über die sich alle in der Wohngruppe sehr gefreut haben.

Im Anschluss daran stellte der Gruppenbetreuer Frank van Hove gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern das eigene umweltpolitische Projekt „Klima-Checker“ vor. In diesem Projekt hat sich die Gruppe intensiv mit den Themen wie fossile Energien, Plastik und Massentierhaltung befasst.

Vorstellung des Projekts „Klima-Checker“

Zudem machte die Gruppe einen mehrtägigen Ausflug zu einem Demeter-Bauernhof und zu einer Schutzstation am Wattenmeer. Die Projektergebnisse fließen direkt in das alltägliche Leben der Gruppe, z.B. im Umgang mit Müll (Verzicht auf Plastikmüllsäcke) oder beim Einkaufen (Wochenmarkt statt Supermarkt).

Was die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses auszeichnet ist ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre Fähigkeit, die eigene Meinung zu äußern und zu vertreten. Die Art der Behinderung spielte dabei keine Rolle. Jeder und jede Teilnehmende kam zum Wort und brachte eigene Punkte in die Diskussion ein.

Als inklusionspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus sieht Catrin Wahlen ihre Aufgabe darin, den Stimmen von Menschen mit Behinderungen Gehör zu verschaffen und ihre Anliegen in den politischen Entscheidungsfindungsprozess aufzunehmen. Sie setzt sich für die Stärkung und Weiterentwicklung der bestehenden Partizipationsstrukturen, wie beispielsweise des Behindertenparlaments und des Landesbeirats für Menschen mit Behinderungen, ein. Gleichzeitig macht die Initiative der Wohngruppe im Joachim-Fahl-Haus deutlich, wie wichtig ein direkter Austausch zwischen den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern einerseits und Bürgerinnen und Bürgern andererseits ist.

Menschen mit Behinderungen haben ein Recht darauf, ihre Meinung frei zu äußern, so die UN-Behindertenrechtskonvention. Sie haben ein Recht darauf, gleichberechtigt mit anderen wirksam und umfassend am politischen und öffentlichen Leben teilzuhaben sowie an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten mitzuwirken. Diese Prinzipien liegen auch dem Berliner Koalitionsvertrag 2021-2026 zugrunde. Darin verpflichten sich die Koalitionsparteien, bei allen Vorhaben auf die Partizipation der Betroffenen und ihrer Selbst- und Vertretungsorganisationen besonderer Wert zu legen. Im Rahmen ihrer parlamentarischen Arbeit verbindet Catrin Wahlen diesen Ansatz mit einem klaren menschenrechtsbasierten Auftrag. Der besteht darin, die Anliegen und Interessen von Menschen mit Behinderungen ernst zu nehmen und sich als Abgeordnete für ihre Verwirklichung einzusetzen.

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