„The Soul Office – ein Ort zum gesunden Arbeiten“
So gut wie jeden Tag hat Catrin Wahlen Termine in ihrer Rolle als Abgeordnete und lernt viele verschiedene Leute und ihre Ideen kennen. So auch als sie zu einem inklusionspolitischen Frühstück beim „Soul Office“ eingeladen war.
Das „Soul Office“ ist ein Modellprojekt des gemeinnützigen Unternehmens KOPF HAND FUSS.
Ziel ist es einen Ort zu schaffen, der gesundes Arbeiten ermöglicht ohne psychisch krank zu werden bzw. das zu fördern. Denn jede 4. erwachsene Person in Deutschland ist damit konfrontiert. Diese Tatsache erklärt auch, warum es das „Soul Office“ gibt.
Warum das „Soul Office“?
Psychische Krankheiten betreffen einerseits natürlich immer die Erkrankten selbst, andererseits auch die Arbeitssituation. Denn psychisch verursachte Arbeitsunfähigkeit ist einer der häufigsten Gründe für Krankheitsausfälle und vorzeitige Renten wegen Erwerbsminderung. Durchschnittlich 39 arbeitsunfähige Tage fallen für psychisch Erkrankte an: das dreifache im Vergleich zu allen anderen Erkrankungen.
Dazu ist die Arbeit einer der Orte, wo man mit die meiste Zeit der Woche verbringt. Daher geht es vor allem darum im Arbeitskontext diesen Krankheitsfällen auf der einen Seite vorzubeugen und auf der anderen Rückfälle zu verhindern.
Wie will das „Soul Office“ dazu beitragen?
Idee
Grundsätzlich soll – wie es der Projekttitel verrät – ein Ort zum gesunden Arbeiten geschaffen werden indem neben dem Arbeiten psychologische Begleitung, Peer-Beratung & Coaching angeboten wird. Das kann sowohl der Prävention als auch dem Wiedereinstieg nach der Reha dienen. Denn Betroffenen soll geholfen werden persönliche Bewältigungsstrategien direkt im Arbeitskontext aufzubauen und zu festigen.
Zuerst gibt es ein Vorgespräch mit einem*r Psychologin, anschließend erfolgt das Onboarding. Danach arbeiten sie 8, 16 oder mehr Tage im „Soul Office“ (Empfehlung sind 2 Tage pro Woche). Nebenbei gibt es Gruppenangebote zu unterschiedlichen Themen, wie z.B. Stressbewältigung, klare Kommunikation von Grenzen und Bedürfnissen und direkten Austausch mit Psycholog*innen und/oder Genesungbegleiter*innen. Am Ende gibt es ein Abschlussgespräch.
Tagesablauf
Die Arbeit im Soul Office findet in einer festen Tagesstruktur statt. Bei akutem Bedarf steht zudem das Tandem aus Psycholog*in und Gesprächsberater*in für Gespräche zur Verfügung. Ein typischer Tagesablauf würde also wie folgt aussehen:
10:00 Check-In
10:30–12:30 Arbeiten
12:30–13:00 Mittagspause
13:00–15:00 Arbeiten
15:00–16:00 Methodischer Input (z.B. Zeitmanagment, Entscheidungstechniken) und Aktive Pause (z.B. Yoga, Achtsamkeitsspaziergang) oder psychologischer Input und Austausch zu Schwerpunktthemen
16:00–17:00 Arbeiten
17:30 Check-Out
Ort
Das „Soul Office“ ist Teil des inklusiven Coworkingspaces TUECHTIG – Raum für Inklusion:
Oudenarder Straße 16,
Haus D06, 1. Etage (in den ehmaligen Osram-Höfen)
13347 Berlin
T / +49 30 83216640
KOPF HAND FUSS
Das „Soul Office“ ist ein Projekt von KOPF HAND FUSS. Das Ziel des gemeinnützigen Unternehmens ist eine inklusive Gesellschaft, darunter fällt auch die Teilhabe am Berufsleben. Auch im Unternehmen arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe zusammen. Sie alle versuchen ihren Traum von einer inklusiven Gesellschaft zu verwirklichen, in dem sie mit verschiedenen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten um interaktive Lernportale, innovative Softareanwendungen und nützliche Apps zu entwickeln. Weiterhin begleiten sie Menschen mit angeborener oder erworbener Behinderung ins Arbeitsleben und zeigen Arbeitgebern wie sie inklusive Arbeitsplätze schaffen könn(t)en. Dies geschieht in erfolgreicher Kooperation mit unterschiedlichen Berliner Institutionen und Behörden auf Landes-und Bezirksebene.
Noch Fragen?
Weitere, ausführlichere Informationen finden Sie auf der Website des „Soul Office“. Alternativ können Sie sich bei Fragen zum Projekt „Soul Office“ an die E-Mail Projektleiterin Judith Zinke wenden.