Koalitionsvertrag umsetzen: Pflegende Angehörige haben nun einen Sitz im Landespflegeausschuss
Die regierende Koalition in Berlin setzt sich für die Stärkung und Unterstützung von pflegenden Angehörigen ein. So wurde im Koalitionsvertrag 2021-26 festgelegt, dass pflegende Angehörige stärker beteiligt werden sollen, in dem sie beispielsweise einen Sitz im Landespflegeausschuss erhalten (S. 40 des Berliner Koalitionsvertrags, Koalitionsvertrag in leichter Sprache hier). Seit November 2022 ist es soweit: erstmals sind pflegende Angehörige direkt im Berliner Landespflegeausschuss vertreten durch den Berliner Verein „wir pflegen e.V.“.
Catrin Wahlen, Sprecherin für Inklusion und Senior*innen der Grünen Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, wünscht allen Ausschussmitgliedern eine konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit und freut sich auf den künftigen Austausch!
Das schreibt der Verein “Wir pflegen e.V.” in seiner Pressemitteilung dazu:
“Am 3. November konstituierte sich der neue Berliner Landespflegeausschuss im Festsaal des Roten Rathauses. 30 Mitglieder werden über fünf Jahre Empfehlungen für die Berliner Pflegepolitik erarbeiten und die Landespflegeplanung mitgestalten.
Das Besondere: erstmals sind pflegende Angehörige direkt vertreten durch unseren Berliner Verein „wir pflegen“. Das ist Wertschätzung für die tägliche Arbeit pflegender An- und Zugehöriger in 185.000 Berliner Pflegehaushalten und Anerkennung der Arbeit unseres Vereins. Wir nehmen die Herausforderung an! Bessere Versorgungsangebote in der häuslichen Pflege, mehr soziale Unterstützung für pflegende Angehörige sowie Beratungsleistungen aus einer Hand – dafür werden wir uns einsetzen.
Als Vorsitzende wurde Frau Friederike von Borstel von der Diakonie und Herr Fritzen von der AOK Nordost gewählt. Sie werden unterstützt von einem Steuerungsgremium, in das jede Mitgliedergruppe einen Vertreter entsendet. Für die Gruppe 1 – „Betroffene und pflegende Angehörige“ – wurde unser Ausschussmitglied Frau Kemnitz benannt. Sie wird die gemeinsamen Interessen aller Mitglieder der Gruppe 1 bündeln und versuchen, dafür Verbündete zu finden.
Besonders halten wir es für notwendig, die pflegenden Angehörigen beim Umgang mit Krisen stärker in den Blick zu nehmen. Dazu schlugen wir eine außerordentliche Sitzung des Landespflege-ausschusses mit zusätzlichen Experten vor. Auch vier weitere Ausschussmitglieder sehen pflegende Angehörige und die häusliche Versorgung als Schwerpunkt im LPA.
Das läßt hoffen, dass konkrete Verbesserungen wirklich möglich werden. Zumindest scheint die häusliche Pflege und insbesondere die Belastungen für pflegende Angehörige – nicht nur in der Krise – in der Landespolitik als Thema angekommen zu sein. Umso wichtiger, dass viele Mitglieder von „wir pflegen“ e.V. ihre Vorschläge und Einschätzungen in die Arbeit des Landespflegeausschusses einbringen. Schreiben Sie uns!
Unsere Vertreter*innen Frau Sonja Kemnitz und Frau Cornelia Apel werden diese Vorschläge aufgreifen und über ihre Arbeit im Landespflegeausschuss regelmäßig berichten.”