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aufeinander gestellte Holzwürfel mit aufgedruckten Symbolen: untere Reihe von links nach rechts: Tropfen, Pflaster, Stethoskop, Becher mit Deckel zweite Reihe von links nach rechts: Arztkoffer, stilisierte Person im Rollstuhl, Spritze dritte Reihe: Herz mit EKG-Kurve, Tablette (Kapsel) An die Spitze setzen zwei Finger einen Holzwürfel mit Kreuz.

Zweitmeinungsverfahren in der Gesetzlichen Krankenversicherung

Greifswald (kobinet) Nach § 27b Sozialgesetzbuch V (SGB V) haben Versicherte unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Für medizinische Laien ist es oftmals nicht einfach zu entscheiden, ob sie sich einer empfohlenen Operation unterziehen sollen, oder ob es andere Möglichkeiten dazu gibt. Die Zweitmeinung soll Patient*innen helfen, die für sie richtige Festlegung zu treffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Näheres dazu in Richtlinien festgelegt. Darauf weist Henry Spradau aus Greifswald in seinem Beitrag hin, den er dankenswerter Weise den kobinet-nachrichten zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

Bericht von Henry Spradau

Patient*innen haben danach die Möglichkeit, offene Fragen zu einem empfohlenen Eingriff mit einer Ärztin oder einem Arzt mit besonderen Fachkenntnissen und Erfahrungen zu besprechen. Sie können sich dabei über die Notwendigkeit des Eingriffs und über alternative Behandlungsmöglichkeiten beraten lassen. Ein rechtlicher Anspruch zur Zweitmeinung besteht derzeit bei den folgenden Eingriffen:

• Amputation beim diabetischen Fußsyndrom

• Eingriff an Gaumen- oder Rachenmandeln

• Eingriff an der Wirbelsäule

• Gallenblasenentfernung

• Gebärmutterentfernung

• Gelenkspiegelungen an der Schulter

• Herzkatheteruntersuchung und Ablationen (Verödungen) am Herzen

• Implantation eines Herzschrittmachers oder eines Defibrillators

• Implantation einer Knieendoprothese

Unabhängig davon können Krankenkassen eine Zweitmeinung bei weiteren Eingriffen als Zusatzleistung anbieten. Die Inanspruchnahme der Zweitmeinung ist für Patient*innen freiwillig. Der G-BA hat dazu ein Patientenmerkblatt (PDF 64,14 kB) – auch in Leichter Sprache (PDF 130,15 kB) – mit den wichtigsten Informationen zum Leistungsumfang des Verfahrens und zur Inanspruchnahme herausgegeben.

Ferner bietet das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seiner Website allgemeine Informationen zur Zweitmeinung vor Operationen sowie Entscheidungshilfen zu folgenden planbaren Eingriffen:

Amputation beim diabetischen Fußsyndrom

Gebärmutterentfernung

Knie-Gelenkersatz

Mandeloperation

Schulterarthroskopie

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